Einbau eines Tiefbetts - Eine Dokumentation in 25 Bildern

  Die beiden Tragschnabelwagen 996 0 404 und 996 0 405 wurden 1987 von der Waggon Union - Werk Siegen - für die Deutsche Reichsbahn gebaut und dort unter der Bezeichnung Uaai [9940] und der Dokumentationsnummer 6191 geführt. 1994 wurden beide Wagen von der Deutschen Bahn AG übernommen und im Zuge der Auslagerung des kompletten Tiefladewagenparks an die Firma NCS GmbH, Hanau übergeben. Diese firmiert heute als Tochterunternehmen der französischen Firma DAHER S.A.

Bislang konnten die mit den Uaai 831 zu transportierenden Lasten entweder freitragend oder mit Durchladeträger transportiert werden. Am 13.05.2014 wurde in Brandenburg-Kirchmöser der Wagen 996 0 404 für einen Einsatz in Polen vorbereitet. Dazu wurde erstmals (ausgenommen von probeweisen Einbauten) ein Tiefbett eingebaut. Dieses wurde von MAN - Werk Gustavsburg - gebaut und hat bei einer Gesamtlänge von 11,9 m und einem Eigengewicht von 38,0 t eine maximale Tragfähigkeit von 190 t. Die Ladelänge beträgt 10,0 m und die Ladebreite 2,8 m. Das Tiefbett stammte ursprünglich vom Uaai 685.9 996 0 000, ist aber auch zur Verwendung mit den Uaai 684.9 und 687.9 zugelassen..

Nachfolgend zeige ich eine Bilderserie des Einbaus:

Die beiden Hälften des Tragschnabelwagens sind bereits auseinandergezogen ...


... und während eine Hälfte wartet ...


... wird an der anderen Hälfte schon der Einbau des Tiefbetts vorbereitet. Das Tiefbett hängt an der Traverse der 100t-Kranbahn der GBM Gleisbaumechanik ...


... und wird Zentimeter für Zentimeter in Position gebracht.


Noch ein Stück vor ...


... noch ein Stück tiefer ...


... zum Schluss geht es um Millimeter ...


Passt! Bolzen rein! Festschrauben! Fertig!


Die andere Hälfte ... wartet


Für uns die nicht alltägliche Gelegenheit mal einen Blick ins "Innere" eines Tragschnabels zu werfen.


Alles Warten hat ein Ende! Die zweite Hälfte ist an der Reihe und bewegt sich per Seilwinde und Muskelkraft Richtung Tiefbett


Stück für Stück ...


... nähern sich Tragschnabel und Tiefbett

Dann ist wieder Maßarbeit gefragt ...










... bis auch hier der Bolzen passt.


So sieht die komplette Einheit aus, aber ...


... noch hängt das Tiefbett am Haken.


Die Kopfpressen liegen an ...


... und so spricht nichts dagegen, das Tiefbett vom Haken zu lassen.

Anschließend wurden noch einige Funktionsprüfungen durchgeführt

Die tiefste Stellung - es fehlen nur Millimeter bis zur Schienenoberkante ...


... und eine höhere Stellung des Tiefbetts, wobei in dieser Position die höchste Stellung aber noch nicht erreicht ist.

Außerdem wurde auch der Diagonalverschub gestestet.




Eine Wagenhälfte verschiebt sich um maximal 450 mm zur einen Seite, die andere Wagenhälfte um maximal 450 mm zur anderen Seite. Zu erkennen ist das an den Bedienständen, die nicht mittig vor den "Wellblechdächern", sondern nach rechts bzw. links verschoben stehen. Vielen Dank an Heiko Kußmann für das Bild.


Vorbehaltlich der Endabnahme kann das Fahrzeug zusammen mit dem frisch untersuchten und neu lackierten Begleitwagen 55 80 99-43 015-6 Dienst ümh 472 auf die Reise nach Polen gehen, um dort einen 150t-Trafo zu transportieren.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Nuclear Cargo + Service GmbH (NCS) und der GBM Gleisbaumechanik Brandenburg/H. GmbH (GBM), die mir die fotografische Begleitung dieser Umbauaktion ermöglichten.



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